Wenn man mich nach einem Rezept fragen würde, das ich für typisch norddeutsch halte, dann würde ich mit „Labskaus“ antworten. Ein Fan bin ich von diesem durchpürierten Kram allerdings nicht besonders. Wenn man aber den Mixer weglässt und aus den Zutaten eine Bowl macht, dann ist Labskaus richtig, richtig lecker. Probiert es aus!

Ich habe mal gelesen, dass die Idee für das Rezept für Labskaus in der Zeit der Segelschifffahrt entstand. Die Zutaten ließen sich gut auf langen Fahrten aufbewahren und die Rote Bete steckt voller Vitamin C und beugte so Skorbut vor. So viel also zur Herkunft des Labskaus, aber wir sind jetzt zum Glück nicht ewig auf See, sondern können einfach in den Supermarkt gehen, wenn wir eine Zutat brauchen. Trotzdem ist das Gericht super, wenn man mal seine Vorräte aufbrauchen möchte. Corned Beef, vakuumverpackte Rote Bete und eingelegte Gurken sind bei mir so typische Sachen, die ich immer mal wieder auf Vorrat kaufe, ohne beim Einkaufen schon direkt einen Plan zu haben, wofür ich die Sachen genau brauche. Irgendwann fällt mir schon was dazu ein.
Ich habe ein ähnliches Rezept für die Labskaus-Bowl schonmal in einer Zeitschrift gesehen. Allerdings fand ich das Rezept nicht so „rund“. Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine. Also habe ich das Ganze abgewandelt und eine eigene Variante draus gemacht. Macht ihr das auch oft, dass ihr Rezepte verändert, weil ihr findet, dass es noch besser geht, oder dass ihr eurem speziellen Geschmack anpasst?

Mir ist mal aufgefallen, dass ich zwar verdammt viele Kochbücher habe, aber selten ein Rezept genau so nachkoche wie es im Buch steht. Ich muss immer lachen, wenn mein Freund mir beim Kochen zusieht, dann schüttelt er meistens nur den Kopf. Er versteht einfach nicht, wozu ich ein Kochbuch brauche, wenn ich das Rezept doch veränder. Meistens kommen mir die Ideen ja auch ganz spontan und ich weiß beim Kochen noch gar nicht so genau, was dabei herauskommt. Ok, das klappt natürlich nicht immer und manchmal gehen Sachen echt in die Hose. So macht mir das Kochen aber auf jeden Fall am meisten Spaß. 😉

So… und jetzt bin ich gespannt ob euch das Rezept für meine Art von Labskaus gefällt. Ich freu mich auf eure Kommentare 🙂
Labskaus-Bowl
Zutaten
- 2 TL Gemüsebrühe Instant-Pulver
- 300 Kartoffeln, mehligkochend
- 50 ml Milch
- 1 Butter
- 1 TL Rapsöl
- 150 g Rote Bete vakuumverpackt
- 100 g Gurkenhappen schlesischer Art
- 200 g Corned Beef
- 2 Frühlingszwiebeln
- 250 g Matjesfilets
- Salz, Pfeffer, Muskat
Anleitungen
- 1.Kartoffeln schälen, in Würfel schneiden und in Wasser mit der Gemüsebrühe gar kochen. 2.Eier 7 bis 8 Minuten kochen, abschrecken und pellen. 3.In der Zwischenzeit die Zwiebel fein würfeln. Rote Bete in mundgerechte Stücke schneiden. Öl in einer Pfanne erhitzen, Zwiebel darin glasig werden lassen. Die Rote dazu geben, erhitzen und salzen. 4.Die Kartoffeln abgießen und mit Butter und der Milch zerstampfen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. 5.Frühlingszwiebel in Ringe schneiden. Corned Beef zerrupfen. Die Eier halbieren und salzen. 6.Kartoffelbrei, Rote Bete, Matjesfilets, Frühlingszwiebeln, Gurkenhappen, Eier und Corned Beef in zwei Schalen anrichten und servieren.
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